„Engagement ist mehr als ein kurzfristiges Interesse“
Die VR-Bank Rhön-Grabfeld eG wehrt sich dagegen, für die Probleme von Banken in Europas Krisenstaaten in Haftung genommen zu werden. „Auch mit dem Geld unserer Sparerinnen und Sparer werden sich die grundlegenden Schwierigkeiten der Institute nicht lösen lassen“, sagte Vorstandsvorsitzender Reiner Türk auf der Vertreterversammlung, die am Dienstag im Beratungscenter Brendlorenzen stattfand. Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, die verschiedenen nationalen Einlagensicherungen zu einem Haftungsverbund zu verpflichten. Davon wäre auch die Einlagensicherung der deutschen Genossenschaftsbanken betroffen. „Eine europaweite Gleichschaltung von Risiken und Haftung würde den Glücksspielern wieder freie Hand lassen“, betonte Reiner Türk .
„Sie würde außerdem der Unterschiedlichkeit innerhalb der Bankenwelt nicht Rechnung tragen.“ Die seit 80 Jahren erfolgreiche genossenschaftliche Einlagensicherung schütze das Ersparte zu 100 Prozent und bis zu jeder Summe. Das Vertrauen der Kunden der VR-Bank Rhön-Grabfeld eG wird durch ein Wachstum bei den Einlagen belegt. Diese stiegen im vergangenen Jahr um 1,5 % auf 356 Millionen Euro.
Kritik an Beraterregister
Kritik übte Reiner Türk auch an dem Beraterregister, an das alle deutschen Banken seit Ende 2012 die Namen ihrer Kundenbetreuer melden müssen. Nach Angaben der Bundesregierung soll damit der Schutz der Anleger vor Falschberatung erhöht werden. Türk verwahrte sich gegen pauschale Unterstellung, bei allen Banken würden die Kunden „über den Tisch gezogen“. „Wir als VR-Bank haben daran schon deshalb kein Interesse, weil wir unsere Kunden nicht einfach wechseln können. Wir können und wollen nicht einfach weglaufen und woanders weitermachen.“ Türk fügte hinzu, das Beraterregister bewirke nur zusätzliche Bürokratie.
Bestes Rating für die regionale Genossenschaftsbank
Mit Stolz gab der Vorstandsvorsitzende das Rating des Bundesverbandes der Volksbanken und Raiffeisenbanken für die VR-Bank Rhön-Grabfeld mit A++ bekannt. A++, die beste Ratingstufe trotz anteiliger Baukosten in 2012.
Wachstumsträger private Baufinanzierung
Im hart umkämpften Markt kann die VR-Bank Rhön-Grabfeld eG erneut Erfolge vorweisen. Insbesondere Privatkunden fragten vermehrt Baufinanzierungen nach. Die Ausleihungen im Bereich der privaten Wohnbaufinanzierungen stiegen um 9,4 %. Auch von Unternehmen und Selbstständigen war eine andauernd hohe Kreditnachfrage zu verzeichnen. Vorstandsmitglied Michael Reif berichtete, auch Großbanken würden sich seit Kurzem für das erfolgreiche Geschäftsmodell der Genossenschaftsbanken interessieren.
„Nach jahrelangem Desinteresse finden es diese Institute nun wieder attraktiv, Kredite an den Mittelstand zu vergeben.“ Die VR-Bank Rhön-Grabfeld eG sei aufgrund ihrer hervorragenden Eigenkapitalsituation im Wettbewerb gut aufgestellt. „Bei uns findet der Mittelstand mit seinen Kreditwünschen nicht nur im Augenblick Gehör. Für uns bedeutet Engagement mehr als ein kurzfristiges Interesse.“ Die Bilanzsumme VR-Bank Rhön-Grabfeld stieg um
3,5 % auf 475 Millionen Euro.
Kunden investieren in Sachvermögen
Viele Kunden haben 2012 die günstigen Finanzierungsbedingungen genutzt, um den Traum einer eigenen Immobilie zu verwirklichen. „Offensichtlich hat die Staatsschuldenkrise die Neigung zu Sachanlagen verstärkt“, erklärte Vorstand Michael Reif. Die Furcht vor einer Immobilienblase sei in Deutschland unberechtigt. Häuser und Wohnungen hätten sich zu einem knappen Gut entwickelt, dem eine steigende Nachfrage gegenüber steht.
Kundengesamtvolumen auf hohem Niveau
Das Kundengesamtvolumen bewegt sich weiterhin auf erfreulich hohem Niveau. „Diese Kennzahl ist für uns vor allem deshalb von Bedeutung, da sie die Gesamtheit aller Einlagen und Kredite inklusive der von uns betreuten Produkte unserer Verbundpartner, wie zum Beispiel der Bausparkasse Schwäbisch Hall oder der R+V Versicherung wiedergibt. Hier haben wir um mehr als 1,6 % zugelegt und erreichen mittlerweile 973 Millionen Euro“, machte der Bankvorstand deutlich.
Zahl der Mitglieder steigt auf über 10.000
Die VR-Bank Rhön-Grabfeld eG gehört mit inzwischen über 10.000 Mitgliedern zu den größten Personenvereinigungen der Region. „Es lohnt sich, Mitglied bei der VR-Bank Rhön-Grabfeld eG zu werden. Die Mitgliederentwicklung der letzten Jahre zeigt, dass wir hier auf einem guten Weg sind“, freute sich Vorstandsmitglied Michael Reif.
Bis zu 12 % Ausschüttung für Mitglieder
Nach der Zustimmung zum Jahresbericht und der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat stimmten die Mitgliedervertreter einer Basisdividende von 2 Prozent für das Jahr 2012 zu. Zusätzlich können je nach Zusammenarbeit mit dem genossenschaftlichen Kreditinstitut noch zusätzlich bis zu 10 % Mitgliederbonus erwirtschaftet werden.
Die Gesamtausschüttung an Mitglieder stieg auf Jahressicht um insgesamt 14 %.
Das bilanzielle Eigenkapital und die Rücklagen der Bank konnten nochmals deutlich erhöht werden.
Aufsichtsratswahlen
Turnusgemäß schieden die Aufsichtsratsmitglieder Peter Klett, Kurt Fries und Manfred Dietz aus und wurden von den Vertretern einstimmig wiedergewählt.
Die Umbaumaßnahme der Hauptstelle in Brendlorenzen erfolgreich abgeschlossen
Nach einem Jahr Bauzeit ist der Vorstand mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Am 21. Juli 2013 findet die Einweihungsfeier mit einem Tag der offenen Tür statt.